Neue OZ: Kommentar zu Oper
Spanien
Mortier
Osnabrück (ots)
Erfolg hat seinen Preis
Madrid wird man bald in einem Atemzug mit London, Mailand oder Wien nennen. Denn mit Gérard Mortier holt sich die spanische Metropole einen Erfolgsgaranten an ihr Opernhaus. Das hat er in Salzburg und Paris bewiesen, das hätte er auch an der New Yorker City Opera getan, hätten die finanziellen Rahmenbedingungen gestimmt.
Mortier ist ein erfreuliches Gegenbeispiel zu den Sparministern, die allenthalben an Theatern mehr Qualität bei weniger Geld versprechen und letztlich doch nicht das Absinken des künstlerischen Niveaus verhindern können. Der Belgier verspricht hingegen künstlerischen Erfolg, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass der seinen Preis hat. In New York war man nicht bereit, diesen Preis zu zahlen. Zur Freude der Spanier.
Ob dabei nun ein Chefdirigent die musikalischen Geschicke bestimmt oder steter Wandel, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist Mortiers Anspruch. Mit einem Drittel Oper des zwanzigsten Jahrhunderts will er ein Repertoire etablieren, das sich wohltuend vom Immergleichen abhebt - und zeigt, wie zeitgemäß Oper sein kann.
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