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Neue OZ: Kommentar zu Justiz
Terrorismus
Terrorcamps

Osnabrück (ots)

Gesetz mit wenig Nutzen
Dieses Gesetz hat Justizministerin Brigitte Zypries mit großen 
Bauchschmerzen geschrieben. Die Ministerin hätte auf die 
Vorschriften, die Besuche islamistischer Terror-Schmieden künftig 
unter Strafe stellen, wohl am liebsten ganz verzichtet. Der Text 
verrät jedenfalls mit jeder Zeile ihren Widerwillen. 2007 hatte sie 
nach zweijährigem Drängen endlich einen Entwurf vorgelegt, den die 
Union aber als Affront empfand. Wo sich der Koalitionspartner grobes 
Werkzeug wünschte, erhielt er von Zypries Sezier-Besteck. So ist es 
bis heute geblieben, die Ministerin ließ sämtliche Einwände aus 
Praxis und Politik in den vergangenen 15 Monaten abprallen.
Dabei war manches davon sehr berechtigt. Zwar ist es richtig, dass
nicht jeder, der eine berüchtigte Region Pakistans bereist oder im 
Internet eine dubiose Seite anklickt, sofort ins Visier deutscher 
Strafverfolger geraten darf. Doch die Ministerin geht zu weit, wenn 
sie fordert, Absolventen eines Terrorcamps müsse auch der Vorsatz 
eines späteren Anschlags nachgewiesen werden. Das ist kaum zu 
bewerkstelligen. Ein tiefer Blick in die Augen von 
Pakistan-Rückkehrern wird nicht reichen. Der Ministerin wäre mehr Mut
zu wünschen: Ein klares Nein wegen verfassungsrechtlicher Bedenken 
wäre ehrlicher gewesen als ihre weitgehend nutzlosen Regelungen, die 
dem Wähler nur mehr Sicherheit vorgaukeln.

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Telefon: 0541/310 207

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