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Neue OZ: Kommentar zu Russland
OSZE

Osnabrück (ots)

Ohne Rücksicht auf den großen Rest
Einen als so vollständig empfundenen Sieg wie den über Georgien 
lässt sich die russische Führung nicht schmälern. Schon gar nicht 
durch übernationale Organisationen wie jene für Sicherheit und 
Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Deren Georgien-Beobachter müssen 
nach einem russischen Veto raus aus dem im Krieg umkämpften 
Südossetien. Obwohl das nur für Russland ein unabhängiger Staat, für 
die anderen 55 Mitglieder der OSZE aber weiter ein Teil Georgiens 
ist.
Diese Missachtung einer einst auch in Moskau geschätzten Einrichtung,
diese Ruppigkeit passen zu einer Außenpolitik, in der das 
nationalistisch aufgeladene Reden immer mehr das Handeln bestimmt. In
einer Welt, in der es angeblich wimmelt von Neidern und Konkurrenten 
aus dem Westen, die Russland unter dem Deckmantel multinationaler 
Zusammenarbeit klein halten wollen.
Mit diesem Affront gegen die OSZE entfernt sich der Kreml noch weiter
vom Modell, das den EU-Europäern für die internationalen Beziehungen 
vorschwebt. In dem Gegensätze durch Selbstbeschränkung, Kompromisse 
und Abkommen ausgeglichen werden.
Das zeigt: Die schnelle Umarmung seitens der EU nach dem 
Georgien-Krieg war ein Fehler. Wird sie doch in Russland als Schwäche
ausgelegt - und als Ermutigung zu einer allzu sehr an Macht und 
Siegen orientierten Außenpolitik.

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Telefon: 0541/310 207

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