Neue OZ: Kommentar zu Entwicklungsländern
UNO-Konferenz in Doha
Osnabrück (ots)
Kapitalströme besser überwachen
Die Lage in vielen Entwicklungsländern ist dramatisch - der Alltag wird beherrscht von Armut und Krankheiten, Gewalt und Krieg, Umweltzerstörung und Ausbeutung. Als sei dies nicht genug, droht diesen Staaten, die zudem ein stetes Bevölkerungswachstum verkraften müssen, nun der Ruin durch die Auswirkungen der Finanzkrise.
Nach Schätzungen der Weltbank sind allein durch den Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise in diesem Jahr rund 100 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut gerutscht. Durch die globale Rezession könnten 2009 noch viel mehr hinzukommen.
Auf der UNO-Konferenz in Doha haben die Industrieländer den ärmsten Staaten zwar bis 2010 eine Erhöhung der Entwicklungshilfe gemäß der Millenniumsziele versprochen. Doch das Paket schrumpft zur Bedeutungslosigkeit, wenn gleichzeitig Kapital abgezogen und weniger investiert wird.
Mehr Geld ist denn auch nur eine Teillösung: Entwicklungsländer müssen beim Aufbau eines gerechten und leistungsfähigen Steuer- und Einnahmesystems unterstützt werden. Zudem müssen die Kapitalströme besser überwacht werden: Durch Steuerhinterziehung und Unterschlagung verlieren die ärmsten Regionen Hunderte Milliarden Euro jährlich.
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