Neue OZ: Kommentar zu Medien
Zeitungszeugen
Nationalsozialismus
Osnabrück (ots)
Umdenken ist gefragt
Einfach immer nur verbieten kann nicht mehr die Devise sein. Sorgfältiges Abwägen von Für und Wider und vielleicht auch ein Umdenken sind gefragt. Schließlich handelt es sich bei dem Magazin "Zeitungszeugen" nicht um Adolf Hitlers "Mein Kampf", mit dem Geld zu machen immer noch mit Recht als anstößig gilt und auch vorerst verboten bleibt. Sicher, ganz frei vom Reißerischen ist das Projekt des englischen Verlegers nicht. Doch überwiegt nicht die Anstrengung, die Original-Nachdrucke kommentiert und begleitet von namhaften Historikern wie Hans Mommsen auf den Markt zu bringen? Auch der Einwand, Neonazis damit allzu bequem braunes Futter zu liefern, überzeugt nicht wirklich: Die können sich auch in (fast) jeder Bibliothek schon längst versorgen. Nach über 60 Jahren sollte der Abstand groß genug sein, um in Ruhe NS-Propaganda, aber vergleichend auch den Blickwinkel von Sozialdemokraten oder den einer jüdischen Exilzeitung zu studieren. Hoffentlich darf das Magazin bald wieder wie geplant erscheinen.
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