Neue OZ: Kommentar zu Iran
USA
Jahrestag
Osnabrück (ots)
Wandel ist möglich
Was für Gründe zu feiern im Iran: Im Jahre 30 der Islamischen Republik schwenken die USA um von Konfrontation zu Gesprächsbereitschaft. Offiziell lobt Staatschef Ahmadinedschad die Entwicklung. Tatsächlich dürfte sie ihm aber unheimlich sein. So überfällig der von US-Präsident Obama signalisierte Kurswechsel sein mag, für Ahmadinedschad ist er gefährlich. Denn ihm kommt damit ein Feindbild abhanden - der "große Satan" USA, den er für alle Probleme des Landes verantwortlich machen konnte. Und dies ausgerechnet vor der Präsidentenwahl. Er verliert nun eine bequeme Möglichkeit, vom eigenen Versagen abzulenken. Von der verbreiteten bitteren Armut und der galoppierenden Inflation in dem eigentlich reichen Land.
Obamas Kurs lässt den Teheraner Agitator alt aussehen. Und verbessert die Chancen für den Reformer Chatami. Darin liegt eine große Chance für den Iran und die gesamte krisenbelastete Mittelost-Region. Wandel erscheint möglich, nicht mit Bomben und Raketen à la Bush, sondern mit den Waffen der Politik.
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