Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Terrorismus
Kabul
Anschlag
Osnabrück (ots)
Hoffnung schwindet
Wieder ein trauriger Tag in Afghanistan. Die Taliban haben bereits im vergangenen Jahr mit spektakulären Angriffen in Kabul und Kandahar ihre Fähigkeit zu koordinierten Attacken unter Beweis gestellt. Diesmal griffen Selbstmordkommandos Ministerien im Herzen der afghanischen Hauptstadt an. Die Botschaft der vielen Massaker ist klar: Die afghanische Regierung und die 50000 ISAF-Soldaten können weder die Bevölkerung noch sich selbst schützen.
So schüren die Taliban brutal, aber nicht erfolglos Ängste, wie auch jüngste Umfragen zeigen. Hoffnung auf eine bessere Zukunft und das Vertrauen in den Westen schwinden rasant. Oder wie wollen UNO, NATO und EU die Köpfe und Herzen der Afghanen gewinnen, wenn ihnen der Tod droht?
Der Westen kann zwar militärisch nicht geschlagen werden. Den Krieg am Hindukusch dürfte er dennoch verlieren, wenn die Sicherheitslage weiter außer Kontrolle gerät. Derzeit steht die Mission einer Niederlage näher als einem Sieg, denn die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller und blutiger. Vom Grenzgebiet zu Pakistan bis vor die Tore Kabuls reicht mittlerweile der Einfluss der militanten Radikalislamisten. Über Jahre haben vor allem europäische Politiker alle Warnungen fatal ignoriert. Nun wollen die USA ihre Truppen verdoppeln. Eine Strategie fehlt aber bis heute.
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