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Neue OZ: Kommentar zu China-Besuch von Außenministerin Clinton

Osnabrück (ots)

Pragmatismus aus der Not geboren
US-Außenministerin Clintons erste Auslandsreise führte nicht nach 
Europa oder in den Nahen Osten, sondern nach Asien. Sollte damit ein 
Prioritätenwechsel signalisiert werden?
Eine Akzentverschiebung zur Vorgängerregierung und einen Gegensatz
zu ihren eigenen Wahlkampfreden im Stil einer Menschenrechtlerin ließ
Clinton bei ihrem China-Besuch jedenfalls klar erkennen: Das Thema 
Unterdrückung spielte keine Rolle. Stattdessen bewarb sie 
US-Staatsanleihen. Getreu dem Motto eines jeden Handelsreisenden: 
Kritisiere niemanden, dessen Geld du willst.
Dieser Pragmatismus ist aus der Not geboren. Präsident Obama will 
gigantische Konjunkturprogramme auflegen, die er teils über neue 
Schulden bei chinesischen Staatsbanken finanzieren möchte. Kann 
jedoch Peking als Retter fungieren?
Zweifel sind geboten. Denn China ist trotz beeindruckender 
Fortschritte ein Entwicklungsland. Die geschätzten 
Zwei-Billionen-Dollar-Reserven existieren zu einem beträchtlichen 
Teil nur auf dem Papier, da Verluste durch die Finanzkrise noch nicht
abgeschrieben sind. Zudem: Bis zu 200 Millionen Wanderarbeiter sind 
bereits gefeuert. Ohne soziale Abfederung, die den Staat immenses 
Geld kosten würde, steuert das Reich der Mitte auf unruhige Zeiten 
zu.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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