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Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung
Marine
Kenia

Osnabrück (ots)

Wehe, es geht schief
Die Bundesregierung sollte neun somalische Seeräuber ab jetzt ins 
tägliche Nachtgebet einschließen. Denn die werden voraussichtlich 
noch heute von deutschem in kenianischen Gewahrsam wechseln - 
ausdrücklich, auf dass die Justiz des ostafrikanischen Landes über 
sie richte. Das mag praktisch sein; politisch ist es überaus heikel.
Praktisch, weil die Gefangenen so nur kurz in deutscher 
Untersuchungshaft bleiben. Auch ist ausgeschlossen, dass die Piraten 
auf deutschem Boden womöglich zu Asylanten statt zu Strafgefangenen 
werden.
Heikel wird es aber, weil Deutschland seine Gefangenen in ein Land 
weiterreicht, dessen rechtsstaatliche Standards, gelinde gesagt, 
nicht immer über jeden Zweifel erhaben sind. Verteidigungsminister 
Franz Josef Jung steht nun aber in seinem Wort, die Seeräuber sähen 
einer Strafverfolgung entgegen, "die unseren europäischen Maßstäben 
entspricht". Kenianischer Rechtspraxis entspräche das eher nicht.
Und wehe, es geht schief, weil Verfahren offenkundig unfair 
verlaufen oder Piraten gar misshandelt werden. Der politische Schaden
wäre immens.
Nicht, weil es hier um übertriebene Anforderungen an einen 
Täterschutz geht. Sondern weil eine Regierung, die ihr Militär 
Gefangene machen lässt, die Verantwortung für deren Schicksal 
selbstverständlich nicht abwälzen kann.

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Telefon: 0541/310 207

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