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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheitsfonds

Osnabrück (ots)

Zu optimistisch kalkuliert
Noch nicht einmal drei Monate existiert der umstrittene 
Gesundheitsfonds, und schon droht ein Milliarden-Defizit. Damit ist 
die Aussage von Ministerin Ulla Schmidt von 2008 klar widerlegt, 
wonach die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen für eine ganze
Zeit in ein ruhigeres Fahrwasser kommt. Eher handelt es sich um ein 
Wildwasser.
Jetzt zeigt sich: Manche Annahmen hat das Gesundheitsministerium 
zu optimistisch kalkuliert. Zu wenig fanden Warnungen Gehör, die 
Fachleute wegen der Finanzkrise schon im Oktober formuliert hatten. 
Bald muss wohl der Steuerzahler das Risiko tragen.
Gleichzeitig sind die Negativberichte über den ungeliebten 
Gesundheitsfonds Wasser auf die Mühlen derer, die ihn nach der 
Bundestagswahl völlig abschaffen wollen - und zwar aus 
unterschiedlichen Motiven. Die SPD hat bereits den geplanten Umbau zu
einer Bürgerversicherung angekündigt. Die CSU, die einst ebenfalls 
zugestimmt hat, wünscht dem Gesundheitsfonds nur eine kurze 
Lebensdauer. Auch die FDP möchte ihn loswerden.
Dennoch: Alle Alternativen müssen erst den Beweis antreten, dass sie 
tauglicher sind als der bestehende Gesundheitsfonds und sein 
Vorgängermodell. Schon jetzt aber steht fest, dass eine weitere 
Reform ein wichtiges Thema im Bundestagswahlkampf und erst recht 
danach werden wird.
+++

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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