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Neue OZ: Kommentar zu OECD
Steueroasen

Osnabrück (ots)

Schlechter Stil
Die Empörung in Luxemburg und der Schweiz über die OECD ist 
verständlich. Welches Land möchte schon gern auf einer "grauen Liste"
von Steueroasen stehen? Eine solche Etikettierung ist nicht nur 
ehrenrührig, sondern auch geschäftsschädigend. Denn wer sauberes Geld
professionell anlegen und verwalten möchte, hat eine große Auswahl an
Instituten und Ländern. Wichtig ist der gute Ruf. Und der wird durch 
die OECD unnötigerweise angekratzt.
Es hätte völlig gereicht, diejenigen Staaten öffentlich zu 
benennen, die sich einer strengeren internationalen Kontrolle der 
Geld- und Finanzmärkte prinzipiell verweigern. Die Schweiz und 
Luxemburg gehören nicht mehr dazu, auch wenn viele ihrer Zusagen erst
noch praktisch umgesetzt werden müssen.
Zurück bleibt ein politischer Scherbenhaufen. Kleinere Staaten fühlen
sich von ihren größeren europäischen Nachbarn an den Pranger 
gestellt. Das schürt Misstrauen.
Und die OECD erweckt den fatalen Eindruck, sie suche Sündenböcke 
unter kleineren Ländern, um von Fehlern ihrer großen Mitgliedstaaten 
abzulenken. Denn klar ist: Die Ursache der jetzigen dramatischen 
Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht in der Schweiz oder Luxemburg 
zu finden, sondern in den USA und anderen mächtigen Industriestaaten.

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