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Neue OZ: Kommentar zu USA
Deutschland
Merkel

Osnabrück (ots)

Gekünstelte Harmonie
Sie haben sich schon oft getroffen. Beim NATO-Gipfel, beim 
G-8-Treffen, schließlich in Dresden. Nun absolviert Merkel ihren 
Antrittsbesuch bei Obama im Weißen Haus. Die Freundschaft zwischen 
beiden Ländern wird abermals beschworen. Doch der Eindruck bleibt, 
dass die neue Harmonie gekünstelt und verkrampft wirkt.
Der US-Präsident hat das Verhältnis zu Deutschland wieder 
aufpoliert, das sein Amtsvorgänger Bush ramponiert hatte. Laut 
Umfragen zählt Obama hierzulande sogar mit zu den beliebtesten 
Politikern. Doch sein Werben um die Gunst der Europäer hat ihm nicht 
nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich bislang nur hohe 
Sympathiewerte eingebracht, aber keine größere Unterstützung. Merkel 
betont zwar, Deutschland wolle beim Lösen der Probleme helfen - von 
Afghanistan über die Wirtschaftskrise bis hin zum Klimaschutz. Doch 
wenn es ums Handeln geht, kommt das deutsche Engagement oft nicht 
über Absichtserklärungen hinaus.
Diese Substanzlosigkeit im Konkreten wie beim Afghanistan-Krieg 
oder bei den Guantánamo-Häftlingen sorgt in der US-Regierung für 
Irritation. In Washington vertröstet man sich noch mit dem Hinweis 
auf die anstehende Bundestagswahl. Bis dahin möchte Merkel in 
Deutschland höchst unpopuläre Themen meiden. Ab September wird sich 
dann aber zeigen müssen, wie belastbar die Harmonie tatsächlich ist.

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Telefon: 0541/310 207

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