Neue OZ: Kommentar zu Integration
Konferenz
Osnabrück (ots)
Kataloge allein helfen nicht
Jetzt kann bei der Integration nichts mehr schiefgehen. 28 neue Kriterien stellen sicher, die Lage der Zuwanderer in Deutschland genau zu analysieren und Defizite prompt zu beheben. So lautet die Botschaft der zuständigen Länderminister. Doch Vorsicht: Ganz so einfach ist es nicht.
Der neue Katalog ist zwar ein Fortschritt. Er definiert Zahlen und Fakten, die sich eindeutig aus Statistiken von Bund und Ländern ableiten lassen. Damit ist er weit besser als der erste Versuch der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer. Sie überfrachtete ihren Katalog mit rund 120 Kriterien. Das Ergebnis war Verwirrung statt Durchblick.
Doch eine gezielte Bestandsaufnahme von Schwächen ist allenfalls die halbe Miete. Die Analyse gilt es auch in konkrete Bildungs- und Sozialpolitik umzusetzen. Entscheidend dabei ist, Menschen ausländischer Herkunft das Gefühl zu vermitteln, Deutschland wolle und brauche sie. Hier gibt es leider immer noch viel zu tun. Hinzu kommen Berührungsängste und Tendenzen zur Abschottung aufseiten der Migranten. Erfolgreiche Integration lässt sich also nicht per Katalog definieren, sie ist ein langwieriger, mühsamer Prozess für beide Seiten. Aber es lohnt sich.
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