Neue OZ: Kommentar zu Bombenanschlag auf Mallorca
Osnabrück (ots)
Ein Ausdruck von Erbärmlichkeit
Bornierte Selbstgefälligkeit durchgeknallter Täter, die sich als Herren über Leben und Tod aufspielen - dass dies das Wesensmerkmal von Terrorismus ist, macht der Bombenanschlag im spanischen Urlauber-Paradies Mallorca besonders deutlich.
Denn es gibt kein politisches Ziel, das durch diese Schandtat zu erreichen wäre. Die kommt als Demonstration der Macht daher. Immerhin explodierte der Sprengsatz quasi neben 200000 deutschen Touristen und einer königlichen Sommerresidenz. Doch der Anschlag erweist sich als Ausdruck purer Erbärmlichkeit. Ein paar Schlagzeilen hier, ein paar erzwungene Flugverspätungen da - das rechtfertigt tödliches Blutvergießen gewiss nur unter Wahnvorstellungen.
Was wiederum auf die Urheberschaft der baskischen Terroristenbande ETA hinweist. Die mag den Anschlag als Geschenk an sich selbst zum 50. Gründungstag begreifen. Tatsächlich hat sie ausgespielt, den Rückhalt selbst jener Basken verloren, die für die Abspaltung ihrer Provinz eintreten.
Es geht hier also um Gewalt allein um ihrer selbst willen. Wo sie zum Handlungsprinzip wird, bleibt kein Platz zum Verhandeln. Das sollte auch Spaniens Regierungschef Luis Zapatero spätestens jetzt verstanden haben. Und wie falsch es war, die ETA zwei Jahre durch so genannte Friedensgespräche aufzuwerten.
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