Neue OZ: Kommentar zu Bankberater
Osnabrück (ots)
Verhängnisvoll
Was den eigenen Verwandten oft verwehrt wird, dem freundlichen Herrn bei der Bank war der Blick in die Konten erlaubt: Ausgerechnet ihr großes Vertrauen zu ihrem "Bankbeamten" ist vielen älteren Anlegern zum Verhängnis geworden. Dumm sind sie deshalb nicht. Es sei denn, es ist inzwischen Pflicht, jedem grundsätzlich das Schlechteste zuzutrauen.
Das positive Bild der älteren Generation von ihrem Banker stammt aus einer Zeit, als dieser noch die Interessen der Kunden im Blick hatte. Dass sich das so dramatisch verändert hat, ist nicht nur den Senioren lange Zeit entgangen.
Nach der Lehmann-Pleite wissen wir nun alle: Wer als Bankberater an seine Provision denken muss, kann sich um das Wohl seiner Kunden nicht kümmern. Und wo Vertrauen herrschte, hat sich Misstrauen breit gemacht.
Dabei ist keine andere Branche so auf das Vertrauen der Kunden angewiesen wie die Banken. Zurückgewonnen werden kann es aber nur, wenn die Verantwortlichen auch Verantwortungsbereitschaft zeigen. Solange das nicht der Fall ist, gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle viel besser.
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