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Neue OZ: Kommentar zu Wahlkampf

Osnabrück (ots)

Stärker Farbe bekennen
Angela Merkel mag sich nach außen noch so gelassen geben: Die 
CDU-Chefin ist durch die jüngsten Wahlergebnisse angeschlagen. Ihr 
präsidialer Stil stößt offenkundig an Grenzen. Es zeigt sich, dass 
Wähler und Parteimitglieder klarer als bisher wissen wollen, wofür 
die Kanzlerin inhaltlich steht und kämpft.
Bleibt sie hier weiterhin eher vage, droht ihr Ungemach durch 
Resignation und Ratlosigkeit im bürgerlichen Lager - und dies trotz 
der hohen persönlichen Umfragewerte. Das mindert den Schwung ihrer 
Kampagne. Merkel muss daher deutlich offensiver werden, nicht zuletzt
innerhalb der eigenen Partei. Jetzt ist politische Führung gefragt. 
Denn noch kann die Kanzlerin interne Kritiker vergleichsweise leicht 
öffentlich zurück auf Linie bringen. Aber dies nützt wenig, wenn 
nicht zugleich überzeugendere Perspektiven für die Endphase des 
Wahlkampfs kommen.
Kein Wunder, dass Guido Westerwelle vor diesem Hintergrund 
zunehmend nervös wird. Der FDP-Vorsitzende vermisst zu Recht eine 
entschlossene und überzeugende Kursvorgabe Merkels in Richtung 
Schwarz-Gelb. Aber ist die Kanzlerin zu einer solch sachlichen 
Profilierung überhaupt bereit? Schließlich gibt es Risiken. So würde 
Merkel ihren Gegnern naturgemäß neue inhaltliche Angriffsflächen 
bieten. Doch hier sollte nach den Wahlergebnissen von Saarbrücken und
Erfurt der alte Grundsatz gelten: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

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Telefon: 0541/310 207

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