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Neue OZ: Kommentar zu Ausländer
Rüttgers

Osnabrück (ots)

Denn er weiß, was er tut
Jürgen Rüttgers ist nicht dumm. Aber er tut so. Denn der 
wahlkampffiebrige nordrhein-westfälische Ministerpräsident hat die 
heiße Phase im Wählerstimmenfang mit haarsträubend dumpfem Getöse 
gestartet. Und hat dabei vor lauter Anbiederei tief in die 
Rassismus-und Klischee-Kiste gegriffen: Rumänen seien undiszipliniert
und wüssten nicht, wie man tüchtig anpacke.
Glorreiches Gegenbeispiel in Rüttgers' Szenario: die Malocher im 
Revier - eine traditionell starke Wählergruppe in NRW, auch für den 
Christdemokraten Rüttgers, seit der sich bei Bedarf durchaus in der 
Rolle des Arbeiterführers im Kampf gegen neoliberale Anwandlungen 
seiner Partei gefällt.
Was Rüttgers eigentlich thematisieren wollte, ist klar: Nokia 
hätte nicht nach Rumänien verlegt werden, die Jobs in Bochum hätten 
nicht gestrichen werden dürfen. Im Kern und aus Sicht der entlassenen
Nokia-Arbeiter hat er damit sicherlich recht. Was aber stört, ist das
Stammtischniveau, auf das sich der promovierte Jurist Rüttgers 
regelmäßig und mit durchschaubarem Kalkül begibt: Rumänen sind faul, 
betonte er gleich mehrfach, und überhaupt wollen wir lieber "Kinder 
statt Inder" - mit diesem fragwürdigen Bonmot hatte Rüttgers sich im 
Wahlkampf 2000 versucht. Dies zeigt: Was wirkt wie ein Aussetzer, ist
bei Rüttgers reine Absicht und seine Entschuldigung damit Heuchelei.

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Telefon: 0541/310 207

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