Neue OZ: Kommentar zu Handel
Piraten
Osnabrück (ots)
Piratenplage
Piraterie ist eine alte Plage, die sich vor der Küste Somalias mit neuem Gesicht zeigt. Mehr als 100 Millionen US-Dollar haben Reeder, auch deutsche, bereits den kriminellen Banden an Lösegeldern für gekaperte Schiffe gezahlt. Die tatsächlichen Kosten sind ein Vielfaches höher. Kriegsversicherungen müssen abgeschlossen, Routen geändert und Sicherheitsmaßnahmen an Bord ergriffen werden. Und nicht zuletzt finanzieren die Steuerzahler die Marineeinsätze von NATO und EU. Der Handelsverkehr kommt zwar durch die Piraten nicht zum Erliegen, aber der Bedrohung muss massiver begegnet werden. Nur wie kann das geschehen?
Nicht nur Idealisten machen die Armut in dem zerfallenden Krisenherd als Hauptursache aus. Und sicherlich ist es richtig, dass im vergleichsweise reichen Europa die Bürger am Meer Urlaub machen, statt sich auf die nächste Kaperfahrt vorzubereiten. Realistisch betrachtet, werden diese Wurzeln der Piraterie in Somalia aber fortbestehen, wo seit Jahrzehnten ein bitterer Kleinkrieg tobt und El Kaida, Warlords sowie Kriminelle Schlüsselakteure sind. Die Priorität müssen UNO und Reeder daher auf den Schutz der Handelsrouten und der Schiffe legen. Dafür werden auch mehr internationale Marineverbände benötigt, als derzeit vor der Küste Somalias kreuzen.
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