Neue OZ: Kommentar zu UNO
Vollversammlung
Obama
Osnabrück (ots)
Neue Führung gesucht
Die UNO muss mehr Einfluss erlangen. Diese Forderung von US-Präsident Obama ist unterstützenswert, denn die globalen Probleme werden nicht weniger, sie nehmen zu - vom Klimaschutz, der Terrorgefahr bis hin zur Weltfinanzmarktkrise. Nur sind die mehr als 180 Mitgliedstaaten dazu fähig und willens?
Obama weiß, dass die USA zwar die mit Abstand stärkste Nation sind, wirtschaftlich, militärisch und technologisch. Die seit dem Ende des Kalten Krieges letzte verbliebene Weltmacht ist aber zu schwach, um allein die Führungsrolle zu übernehmen.
In der sich abzeichnenden neuen Weltordnung nehmen Mächte wie China und Russland eine wichtige Rolle ein. Sie haben mit demokratischen Prinzipien, wie sie der Westen kennt und schätzt, aber wenig gemein. Und auch die wirren Auftritte von Libyens Revolutionsführer Gaddafi sowie des iranischen Diktators und Holocaust-Leugners Ahmadinedschad verdeutlichen ein grundsätzliches Dilemma der UNO: Viele Staaten werden von Regimen geführt, die täglich gegen die UNO-Charta verstoßen.
Obama setzt auf Konsens statt auf Konfrontation. Das unterscheidet ihn wohltuend von seinem Amtsvorgänger Bush. Nur: Sein Dialogansatz hat ihm bislang wenig eingebracht. Selbst die Europäer, die den USA Alleingänge vorwarfen, weigern sich, mehr Verantwortung zu tragen, wie das Afghanistan-Drama zeigt.
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