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Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Karl May

Osnabrück (ots)

Internet-Deutsch für Westernhelden?
Schwören sich Winnetou und Old Shatterhand ewige Blutsbrüderschaft
künftig per SMS? Twittert Sam Hawkins seine ironischen Kommentare 
demnächst durch den Wilden Westen? Und wie wird Kriegsrat abgehalten 
- per Blog? Bei dieser Vorstellung wird nicht nur Manitou verrückt.
Karl May im Internet-Deutsch - das ist natürlich eine überspitzte 
Vision. Aber welchen Grad an sprachlicher Aktualisierung brauchen 
wir, um Karl May angeblich erst wieder lesen zu können? Natürlich 
wirkt die Sprache seiner Romane heute reichlich steif. Aber gehört 
nicht gerade das zum Pathos dieser Geschichten um Überhelden und 
finstere Schurken?
Der Trend zur alerten Stilrenovierung ereilt immer mehr Werke. 
Kürzlich Grimmelshausen, jetzt Karl May. Wir sind zu bequem geworden,
um uns anderen Sprachhaltungen noch aussetzen zu wollen. Da droht 
Kulturverlust. Deshalb gilt: Karl May muss wie Karl May klingen. 
Howgh! War das jetzt klar genug?

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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