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Neue OZ: Kommentar zu USA
Gesundheitsreform

Osnabrück (ots)

Der amerikanische Patient
Barack Obamas Pläne einer staatlichen Krankenversicherung für alle
Amerikaner stellen eine gewaltige Herausforderung für die Mentalität 
der USA dar. Es hat hier eine lange Tradition, einem starken Staat zu
misstrauen und sich gleichzeitig aus eigener Kraft um sein 
Wohlergehen zu kümmern. Die ablehnende Haltung im Finanzausschuss des
Senats zur Aufnahme der staatlichen Versicherung in die 
Gesundheitsreform ist nur ein Beispiel für diese Geisteshaltung. Wie 
tief sie bei vielen Amerikanern verwurzelt ist, zeigt das Nein auch 
aufseiten der Demokraten.
Dabei liegen die Gründe für eine Pflicht zur Krankenversicherung 
auf der Hand. Etwa 46 Millionen US-Bürger sind von einem solchen 
Schutz ausgeschlossen. Viele von ihnen leben am Rande des 
Existenzminimums. Der Gang zum Arzt ist für viele Kranke nicht 
bezahlbar, zu privaten Versicherungen erst recht nicht. Dieser 
darbenden Masse fehlt die gesetzliche Absicherung, die nicht nur in 
Europa zur elementaren Versorgung gehört.
Von dieser Warte aus betrachtet, würde dem US-Präsidenten in der 
Tat ein großer Wurf gelingen, sollte der Kongress einer 
substanziellen Gesundheitsreform zustimmen. Das dürfte aufgrund der 
typischerweise langwierigen Gesetzgebung in beiden Kammern, dem Senat
und dem Repräsentantenhaus, etliche Monate dauern. Noch ist die 
ambitionierte und notwendige Reform nicht endgültig gescheitert. Wird
sie jedoch nicht Realität, wäre Obama innenpolitisch selbst ein 
Patient.

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Telefon: 0541/310 207

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