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Neue OZ: Kommentar zu Bosnien
EU

Osnabrück (ots)

Alte Feindbilder
Es ist ruhig geworden um Bosnien-Herzegowina. Die Schreckensbilder
von Bürgerkrieg, Vertreibung und Folterlagern sind Geschichte und die
meisten der internationalen Friedenstruppen abgezogen. Doch dieses 
fragile Gebilde ist auch 14 Jahre nach dem Friedensschluss von Dayton
noch nicht lebensfähig. Serben, Kroaten und muslimische Bosniaken 
haben die tiefen Gräben nicht zugeschüttet. Die Waffen schweigen, 
aber in den Köpfen und Herzen leben die alten Feindbilder fort.
Hier liegt die eigentliche Ursache für die jahrelange politische 
Selbstblockade zwischen der serbischen Republik und dem 
muslimisch-kroatischen Teil von Bosnien-Herzegowina. EU und USA 
beklagen diese Lähmung zu Recht, die auch schwerwiegende Konsequenzen
für den wirtschaftlichen Aufbau der schwachen Region nach sich zieht.
Nur: Wie soll zusammenwachsen, was nicht zusammenwachsen will?
Es dürfte noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein, damit die 
Volksgruppen den Weg der Vernunft einschlagen. Mit einer 
Beitrittsperspektive in die EU hat Brüssel den notwendigen Anreiz 
geschaffen. Die jeweiligen Eliten müssen sich dafür aber von alten 
Denkmustern verabschieden, Korruption bekämpfen und Aussöhnung 
fördern. Wählt Europa, nicht den nationalistischen Kleinmief!

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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