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Neue OZ: Kommentar zu Spanien
Abtreibung

Osnabrück (ots)

Verantwortung zeigen
Heißer könnte das Eisen, an das sich José Luis Rodríguez Zapatero 
und seine Regierung gewagt haben, wirklich nicht sein. Der Vorstoß 
der Sozialisten trifft zu Recht auf Widerstand - aber er ist nicht in
seiner Gesamtheit zu verurteilen. Falsch an dem Entwurf ist, 
jugendlichen Schwangeren die Entscheidung über eine Abtreibung allein
zu überlassen. Dies würde die Mädchen schlicht überfordern. Zudem 
würde es der Verantwortung, die mit einer so schweren Entscheidung 
einhergeht, nicht gerecht.
Richtig an dem Entwurf ist, dass er versucht, abtreibende Frauen 
aus der illegalen Ecke zu holen. Bislang sind 
Schwangerschaftsabbrüche in Spanien nur in Ausnahmen erlaubt. Verbote
halten die Frauen aber nicht von ihrem Vorhaben ab. Vielmehr führt 
eine restriktive Gesetzgebung dazu, dass heimlich und unter 
schlechten medizinischen Bedingungen abgetrieben wird - woran viele 
Frauen sterben.
Die Zahl der Abtreibungen weltweit ist einer aktuellen Studie 
zufolge übrigens gesunken - und zwar auffällig stark in Ländern mit 
liberaler Abtreibungspolitik. Die Annahme, dass dort mehr abgetrieben
wird, wo es den Frauen leichter gemacht wird, ist demnach fraglich. 
Es gilt vielmehr, Verantwortung zu zeigen, bevor es zu einer 
Schwangerschaft kommt, nämlich indem Frauen - und Männer - vernünftig
verhüten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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