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Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik

Osnabrück (ots)

Gestaltung gefordert
Rettungsschirme sind in Mode. Vor allem in ökonomischen 
Schlechtwetterzeiten. Sollte man nicht auch einen über der Kultur 
aufspannen? Nein, man sollte nicht.
Was im ersten Augenblick hart und herzlos klingt, ist nichts 
anderes als das Bestehen auf einem klaren Blick für Relationen und 
Verhältnisse. Der Bund wird nicht die Kulturinitiative vor Ort 
finanzieren können. Dieses Verlangen ist schlicht unrealistisch. 
Obendrein gibt man mit dieser wohlfeilen Forderung preis, was gerade 
die kommunale Kulturpolitik ausmacht: Gestaltungsfreiheit und 
Ermessensspielraum.
Geld für Kultur ist immer knapp. Erst recht in den Zeiten der 
Krise. Nun sind Städte und vor allem die Länder gefordert. Sie haben 
stets auf ihrer Kulturhoheit bestanden. Gerade jetzt ist dieses große
Wort mit politischer Gestaltung auszufüllen. Der Ruf nach dem Bund 
ist dagegen nur eines - eine populistische Forderung für die Galerie.

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