Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr
Afghanistan
Kundus
Entschädigung
Osnabrück (ots)
Kein Akt der Gnade
Die Bundesregierung tut das einzig Richtige, indem sie zivilen Opfern des Luftangriffs bei Kundus Entschädigung in Aussicht stellt. Es ist kein Akt der Gnade, sondern eine Selbstverständlichkeit, unschuldig zu Schaden Gekommenen oder Hinterbliebenen zu helfen.
Dies gilt umso mehr, als selbst Verteidigungsminister Guttenberg, der zuvor das Gegenteil behauptet hatte, den Angriff neuerdings als "militärisch nicht angemessen" einstuft. Eine solche öffentliche Korrektur hat extremen Seltenheitswert. So etwas macht kein Politiker ohne gute Gründe.
Entschädigungen sind nun eine logische Folge. Sie können - welch positiver Begleiteffekt - dazu beitragen, eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden, in der die Bundesregierung womöglich einen sehr schweren Stand hätte. Ohnehin wäre ein Geschacher über frischen Gräbern eine abscheuliche Vorstellung. Insofern sind unbürokratische Regelungen doppelt nützlich. Denn sie helfen auch, den Ansehensverlust der Deutschen in Afghanistan zu begrenzen.
Im Übrigen muss oberstes Ziel sein, durch strengste Einsatzregeln und deren strikte Befolgung unschuldige Opfer zu vermeiden. Ansonsten wird die Basis des Terrorismus nicht geschmälert, sondern vergrößert. Denn auch alles Geld schützt nicht vor einer Eskalation der Gewalt.
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