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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
Proteste

Osnabrück (ots)

Von Frustrierten und Flaschen
Unter der Oberfläche des sonnigen griechischen Alltags brodelt es 
schon lange. Die Kugel aus dem Lauf eines Polizisten, die Alexandros 
Grigoropoulos vor einem Jahr tötete, löste eine Welle der Gewalt aus.
An dem fatalen Schuss entzündete sich gerade unter Jugendlichen die 
Wut über hohe Arbeitslosigkeit, heillose staatliche Verschuldung und 
allgemeine wirtschaftliche Depression. Der plumpe Vorwurf der 
Polizeiwillkür bringt das tatsächlich schwerwiegende Problem auf die 
Straßen von Athen und Thessaloniki: die Perspektivlosigkeit.
Da die neue linke Regierung nicht den Eindruck erweckt, übermäßig 
kompetent zu sein, und der damals 15 Jahre junge Alexandros ein 
Märtyrer werden soll, nimmt Griechenlands Jugend das Recht auf 
Demonstrationsfreiheit wahr. In aller Regel verläuft der Protest 
friedlich. Der Menschenzug strebt zum Parlament, weil es erster 
Adressat für Kritik und für Reformaufträge ist. Ein klassisch 
demokratischer Vorgang im Ursprungsland dieser Staatsform.
Genauso typisch verhalten sich einige Chaoten. Sie üben eine 
hirnlose Gewalt aus, die sich kein Rechtsstaat gefallen lassen darf. 
Hier schützt die Polizei zu Recht das öffentliche Leben - notfalls 
mit Tränengas. Wenn die Steine- und Flaschenwerfer aber verjagt sind,
geht es in Griechenland um Taten mit positiven Folgen für die 
Stimmung und Jobs im Land.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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