Neue OZ: Kommentar zu fehlgeschlagenem Attentat auf eine US-Passagiermaschine
Osnabrück (ots)
Kaida nicht unterschätzen
Flug 253 nach Detroit ist Weihnachten knapp einem Inferno entronnen. Die fast 300 Passagiere haben offensichtlich ihr Leben allein dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass der Selbstmordattentäter den Zünder fehlerhaft zusammengesetzt hatte.
Sicherlich: Der Einsatz von Passagieren und Besatzung war heldenhaft und führte zur Überwältigung des Fanatikers aus Nigeria. Doch letztlich scheiterte der Anschlag nicht an der Qualität der Schutzmaßnahmen, sondern am Unvermögen des Extremisten. Wie etwa bei den Kölner Kofferbomber-Attentätern 2006 haben auch diesmal alle Sicherheitssysteme im Vorfeld versagt.
Trotz Warnungen seines Vaters wurde der junge Extremist aus reichem Elternhaus nicht als Gefährder eingestuft, obwohl er im Jemen ein Training der Kaida durchlaufen hatte. Geheimdienste wie Flughafen- und Einreisebehörden hatten ihn einfach nicht deutlich genug auf dem Radarschirm. Solche Fehler können, dürfen aber nicht passieren.
100-prozentigen Schutz gibt es zwar nicht, doch es wäre fahrlässig, der Gefahr nicht intensiv zu begegnen. In Deutschland und anderswo wurde viel über einen angeblichen Sicherheitswahn geklagt. Doch die Anti-Terror-Politik ist kein Ausdruck von Hysterie, sondern von Verantwortungsbewusstsein. Auch Flug 253 mahnt, Kaida nicht zu unterschätzen.
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