Neue OZ: Kommentar zu Katastrophen
Erdbeben
Haiti
Osnabrück (ots)
Erst der Anfang
In der Stunde der Not ist jeder gefordert. Die Europäer und nicht zuletzt die Deutschen beherzigen dies im Fall Haiti bislang vorbildlich. Sie spenden, schicken Helfer und geben viele staatliche Geldzusagen.
Dass sich die Amerikaner und speziell Präsident Obama bei den Aktionen medienwirksam vordrängen, sollte gelassen gesehen werden. Denn Haiti liegt gleichsam vor ihrer Haustür. Da ist es nur natürlich, dass diese Katastrophe besondere Anteilnahme in den USA erweckt.
Ganz abgesehen davon: Obama und die Amerikaner haben auch allen Anlass, sich jetzt besonders zu engagieren. Denn die Folgen des jüngsten Erdbebens hätten bei Weitem nicht so verheerend sein müssen, wenn sich die USA schon früher ernsthaft um systematische Verbesserungen im benachbarten Haiti bemüht hätte. Stattdessen arrangierte sich Washington dort jahrzehntelang mit Diktatoren und Korruption - ein Verrat an den eigenen demokratischen Werten. Eine Folge dieser fatalen US-Politik ist das jetzige Fehlen einer auch nur halbwegs leistungsfähigen Infrastruktur und Verwaltung in Haiti.
Dieses Übel muss von Grund auf beseitigt werden. Das heißt: zunächst mit allen Kräften die humanitäre Katastrophe bekämpfen und danach mit gleicher Intensität endlich menschenwürdige, demokratische Zustände in Haiti durchsetzen helfen.
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