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Neue OZ: Kommentar zu EU
Finanzminister
Haushalt

Osnabrück (ots)

Gesundes Misstrauen
So bedauerlich es angesichts der viel beschworenen Solidarität 
innerhalb der Euro-Zone ist: Das Misstrauen der EU-Finanzminister 
gegenüber Griechenland ist berechtigt. Schon seinen Beitritt zur 
Währungsunion vor neun Jahren erschlich sich der Mittelmeerstaat mit 
geschönten Statistiken, und auch später lieferte er falsche Zahlen.
Insofern ist die Ankündigung eines massiven Sparkurses der einzige
Ausweg, der den Griechen jetzt bleibt, um das europäische Vertrauen 
zurückzugewinnen. Den anderen Euro-Staaten bleibt im Gegenzug vorerst
nicht viel anderes übrig, als der griechischen Regierung einen 
Vertrauensvorschuss zu gewähren - und sie nach Kräften bei den 
bevorstehenden harten Maßnahmen zu unterstützen. Die nämlich dürften 
bei der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stoßen.
Das Land pleitegehen zu lassen muss hingegen dringend vermieden 
werden. Für andere kriselnde Staaten in der Euro-Zone gäbe es dann 
keinen Anreiz mehr, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen - der 
Kollaps des Euro wäre die Folge. Und nicht zuletzt darf die eingangs 
angeführte Solidarität bei allem gesunden Misstrauen nicht auf der 
Strecke bleiben: Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die 
Europäische Union überhaupt funktioniert.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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