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Neue OZ: Enttäuschung programmiert

Osnabrück (ots)

Die Gewerkschaft Verdi kann zufrieden sein:
90000 Arbeitnehmer haben sich während der ersten Protestwelle an 
Warnstreiks beteiligt. Das ist ein deutliches Signal der 
Entschlossenheit. Es zeigt: Die Beschäftigten stehen in großer Zahl 
hinter den Forderungen nach tariflichen Verbesserungen im Umfang von 
fünf Prozent. Die Frage ist nur: Werden hier nicht viel zu große 
Hoffnungen geweckt? Wird es am Ende nicht massenhaft Enttäuschung 
geben über ein eher bescheidenes Plus?
Fest steht: Die finanzielle Lage des Bundes und der Kommunen ist 
miserabel. Es gibt nichts zu verteilen. Andererseits ist nur schwer 
zu erklären, dass dies für andere Gruppen scheinbar nicht gilt, siehe
Hoteliers, Erben und so weiter. Zudem hat die milliardenschwere 
Bankenrettung Begehrlichkeiten geweckt.
Die Positionen werden also hart aufeinanderprallen, wenn ab 
Mittwoch wieder verhandelt wird. Ein schneller Abschluss ist nicht 
absehbar. Einen Hinweis auf die Höhe gibt indessen Verdi selbst: Die 
Gewerkschaft will den eigenen Angestellten 1,5 Prozent mehr zahlen 
und bezeichnet das als "gutes Angebot". Fünf Prozent sind eben doch 
sehr viel, wenn man die Perspektive des Arbeitgebers einnimmt. Aber 
Tarifforderungen sind ja auch deshalb zu hoch, damit Spielraum zum 
Nachgeben bleibt.

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