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Neue OZ: Kommentar zum Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Osnabrück (ots)

Trippelschritte reichen nicht
Auf die Schlichter im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes wartet
ein hartes Stück Arbeit. Zu weit liegen die Positionen auseinander, 
als dass eine schnelle Lösung möglich erscheint. Was an ersten 
Details über die Vorstellungen der Arbeitgeber bekannt geworden ist, 
lässt im Gegenteil noch langes Pokern erwarten.
Verbesserungen im Umfang von 1,5 Prozent, verteilt auf zwei Jahre,
sind nichts, womit Verdi-Chef Bsirske ohne Gesichtsverlust vor die 
Mitglieder treten kann. Dafür hat die Gewerkschaft die Latte mit 
ihrer Fünf-Prozent-Forderung viel zu hoch gehängt.
Zweiter Pferdefuß: Die Tarifanhebungen sollen nach den Plänen der 
Arbeitgeber vor allem einer stärker an Leistung orientierten 
Bezahlung dienen. Gerade den Ausbau solcher Entlohnungen hat Verdi 
bislang aber strikt abgelehnt.
Beide Seiten werden sich also noch sehr viel weiter bewegen 
müssen, als sie es bislang angeblich bereits getan haben. Mit 
Trippelschritten ist es nicht getan.
Die Erfolgsaussichten in der jetzt anstehenden Schlichtung sollten 
nicht überschätzt werden. Die letzten beiden Schlichtungsverfahren im
öffentlichen Dienst in den Jahren 2003 und 2008 sind beide 
gescheitert. Die Gefahr einer Eskalation des Tarifstreits ist also 
noch lange nicht gebannt. Und so drohen sogar unbefristete Streiks - 
kein gutes Signal in der andauernden Wirtschaftskrise.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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