Neue OZ: Kommentar zu Bundesrat
Haushalt
Kurzarbeitergeld
Osnabrück (ots)
Mehr Kreativität gefragt
Es ist das "German Wunder": Auch in der scharfen Rezession des Jahres 2009 hat sich der deutsche Arbeitsmarkt als vergleichsweise robust erwiesen. Durch Kurzarbeit und den Abbau von Arbeitszeitguthaben konnten im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Stellen gerettet werden. Es hat sich also gelohnt, die Verordnungen zum Kurzarbeitergeld zweimal nachzubessern. Und es spricht auch nichts dagegen, es ein drittes Mal zu tun, wie es jetzt der Bundesrat verlangt. Nur: Wunder sollte sich davon niemand mehr erhoffen.
Denn es wird die Ausnahme bleiben, dass ein Unternehmen einen Mitarbeiter 42 Monate lang ununterbrochen als Kurzarbeiter beschäftigt. Schließlich sinkt durch die Unterauslastung die Produktivität des Beschäftigten. Das Unternehmen muss also mit höheren Produktionskosten kalkulieren, es verliert an Wettbewerbsfähigkeit.
Für einen überschaubaren Zeitraum kann dies hingenommen werden. Auf die Dauer helfen aber nur neue Aufträge - oder es gehen doch noch Jobs verloren.
Künftige Beschäftigungssicherung erfordert deshalb noch deutlich mehr Anstrengungen: nicht nur der Unternehmen und Beschäftigten, sondern auch der öffentlichen Hand, wie das Jobpaket zeigt, das derzeit in der Metallbranche geschnürt wird. Größte Kreativität und höchste Kompromissbereitschaft sind das Gebot der Stunde.
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