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Neue OZ: Kommentar zu Kolumbien
Präsident
Wahlen
Justiz

Osnabrück (ots)

Sieg für die Demokratie
Das ist ein Signal für Stabilität auf dem lateinamerikanischen 
Kontinent, ein Sieg für die Demokratie. Zur rechten Zeit haben die 
kolumbianischen Verfassungsrichter den Machtallüren des konservativen
Präsidenten Uribe einen Riegel vorgeschoben und eine dritte Amtszeit 
über das Vehikel eines Referendums verhindert.
Uribe mag zwar jetzt mit Pathos staatsmännisch verkünden, den 
Gerichtsentscheid selbstverständlich zu akzeptieren und dem Land bis 
zum Tod zu dienen. Tatsächlich unterscheidet er sich im Streben nach 
Herrschaft keinen Deut von seinem Erzfeind, Venezuelas Staatschef 
Chávez. Es blieb den Richtern überlassen, den wichtigen Unterschied 
beider Länder herauszustellen.
Was den Kampf gegen Kriminalität und Terror der Guerilleros von FARC 
und ELN anbelangt, kann Uribe zwar Erfolge vorweisen. Ihn über den 
grünen Klee zu loben wäre indes weit gefehlt. Die Strategie gegen die
Drogenbarone etwa war längst nicht so effizient, wie Uribe gern 
behauptet - trotz US-Milliardenhilfen.
Im Gegenteil: "Don Mario", eines der größten Drogenkartelle, ging 
direkt aus einer rechten, paramilitärischen Gruppierung hervor. Den 
Vorwurf, die Guerilla bekämpft, die Paramilitärs aber geschont zu 
haben, konnte Uribe nie wirklich entkräften. Ein Makel werden auch 
die Korruptions- und Abhörskandale der jüngsten Zeit bleiben. Und die
Ermordung von Zivilisten durch die Armee. Ein Ende des immer noch 
schwelenden Bürgerkriegs ist nicht in Sicht.

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