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Neue OZ: Kommentar zu EU
Euro
Griechenland

Osnabrück (ots)

Der Preis des stabilen Euro
Je länger die griechische Schuldenkrise Schlagzeilen macht, desto 
markiger werden die Sprüche von beteiligten Politikern. Schon vor 
seinem Besuch in Berlin hatte der griechische Ministerpräsident 
Papandreou wissen lassen, sein Land erwarte von den Deutschen kein 
Geld. Das nahm Bundeswirtschaftsminister Brüderle zum Anlass für 
seine Bemerkung, man habe nicht die Absicht, den Griechen auch nur 
einen Cent zu geben.
So wohlfeile Sprüche lenken vom Kern des Problems ab. Manche der 
16 Eurozonen-Staaten sind von der Erfüllung des Maastricht-Vertrages 
meilenweit entfernt. Selbst die inflationssensiblen Deutschen sind 
daran mitschuldig. Zu den laut Euro-Stabilitätspakt eigentlich 
fälligen Strafzahlungen Berlins wegen zu hoher Neuverschuldung in den
90er-Jahren ist es aufgrund des starken Einflusses der deutschen 
Politik in Brüssel nicht gekommen.
Unter solchen Umständen ist das Versprechen, der Euro werde die 
Stabilität der D-Mark erreichen, eine Illusion. Um das zu ändern, 
muss die Euro-Gemeinschaft viel mehr Aufwand betreiben als bisher, 
etwa bei der Finanzkontrolle einzelner Mitglieder. Ein stabiler Euro 
hat also für alle seinen Preis, auch wenn sich direkte Zuschüsse an 
Defizitsünder verbieten. Das zeigt sich ebenso an den Milliarden, die
die EZB nun fast zum Nulltarif ins griechische Bankensystem pumpen 
muss.

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Telefon: 0541/310 207

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