Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr
Vulkanausbruch
Ramsauer
Osnabrück (ots)
Asche auf sein Haupt
Verkehrsminister Ramsauer und der Vulkan mit dem nicht leicht aussprechbaren Namen Eyjafjallajökull waren bis vor wenigen Tagen nur interessierten Kreisen ein Begriff. Jetzt sind sie kleine Berühmtheiten. Und ein öffentliches Ärgernis dazu. Wobei dem Vulkan zugutegehalten werden muss, dass er den Launen von Mutter Natur ausgeliefert ist. Ramsauer dagegen trägt allein die Verantwortung für das desolate Krisenmanagement.
Der CSU-Politiker hat seine Bewährungsprobe im Schatten der Aschewolke nicht bestanden, wie die Opposition gestern richtig festgestellt hat. Und selbst in Koalitionsreihen wird kritisch gefragt: Auf welcher Wolke wähnte sich Ramsauer? Asche auf sein Haupt - das ist das Mindeste angesichts der Liste von Versäumnissen.
Warum gab es keinen sofortigen Krisenstab, keine verlässlichen Daten, fundierte Risikoabschätzungen und Hilfen für im Ausland gestrandete Deutsche? Dass der Minister nach den Angriffen der Fluggesellschaften ein 180-Grad-Manöver vollzog, ist abenteuerlich: Erst warf er den Konzernen vor, Geldinteressen vor die Sicherheitsbelange der Passagiere zu stellen, was eine ungeheuerliche Unterstellung war. Dann gibt Ramsauer dem Druck nach und lässt Sonderregeln für Sichtflüge zu, obgleich die Aschefront unverändert existiert - wie das Flugverbot. Ramsauer droht eine Bruchlandung.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell