Neue OZ: Kommentar zu Literatur
P.E.N.
Europäische Union
Osnabrück (ots)
Wertbeständige Euro-Kultur gesucht
In der Krise zeigen sich wahre Freundschaften, heißt es. Im deutsch-griechischen Verhältnis lichteten sich während der jüngsten Diskussion über die Finanzhilfe in der Bevölkerung schon die Reihen. Lässig wurde auf beiden Seiten mit Vorurteilen hantiert, die unter die Gürtellinie zielten. Von einem kultivierten Umgang miteinander, der keine Klischees zulässt, war keine Spur. Alles nach dem Motto: Beim Euro hört die Freundschaft auf.
Eine empfindliche Lücke im kulturellen Zusammenhalt der EU-Staaten offenbarte sich da, die überrascht. Die Europäische Union ist doch längst mehr als ein reiner Wirtschaftsbund.
Das öffentliche Wort des Schriftstellers sei notwendig, um verhärtete Diskussionsfronten aufzureißen, sagt Osnabrücks Oberbürgermeister. Das ist richtig. Darüber hinaus ist es gerade in diesen Zeiten offenbar im eigenen, europäischen Haus bitter nötig. Autoren, die sich über Parteigrenzen hinweg gesellschaftspolitisch einmischen, sind gefragt. Sie können Diskussionen anregen, die über die Tagespolitik hinausgehen, und mit ihrem Wissen über die eigene sowie andere Kulturen die EU von innen stärken. Einer international vernetzten Schriftstellervereinigung wie dem P.E.N. fällt da eine besondere Rolle zu, um eine feste Basis für ein kulturelles Verständnis zu schaffen, das unabhängig von der Wertentwicklung des Euro ist.
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