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Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Soziales
Finanzen

Osnabrück (ots)

Starke Schultern müssen mehr tragen, damit weniger starke entlastet werden können. Dieser Ruf wird immer lauter. Nicht nur viele Politiker bis in die Reihen der CDU unterstützen die Forderung der SPD, sondern auch Organisationen der Wirtschaft wie etwa der Arbeitgeberverband Niedersachsen-Metall. Das ist gut so.

Zum einen könnte auf diese Weise eine Gerechtigkeitslücke im aktuellen Sparpaket geschlossen werden, das höhere Einkommen verschont. Zum anderen gilt es, einen seit Langem beklagten Missstand zu beseitigen: die wachsende, zum Teil schon Existenzängste auslösende Belastung der Mittelschicht, die mit Abstand die meisten Leistungsträger der Gesellschaft stellt. Wenn dafür Vermögende oder Topverdiener wie zu Helmut Kohls Zeiten stärker zur Kasse gebeten würden, sollte niemand sozialistische Umverteilung beklagen.

Wichtig ist auch der Aspekt der Wachstumsförderung. Denn Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen würden zusätzliches Geld mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zur Bank tragen, sondern ausgeben. Das wäre gut für die Binnennachfrage. Nicht zu unterschätzen sind zudem psychologische Aspekte. Die Wirtschaftskrise, so heißt es, gehe zu Ende. Viele Beschäftigte aber sind immer noch verunsichert. Auch sie brauchen Signale, dass es wieder aufwärtsgeht.

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