Neue OZ: Kommentar zu Hartz-IV
Bildung
Osnabrück (ots)
Höchste Zeit
Kinder brauchen Liebe, Geborgenheit, Schutz und Unterstützung. Doch leider ist es nicht in allen Familien eine Selbstverständlichkeit, dass sich Eltern verantwortungsvoll um den Nachwuchs kümmern. Oft auch einfach nicht können. So vielfältig die Gründe dafür auch sein mögen, das Ergebnis ist immer dasselbe: eine düstere, perspektivlose Zukunft für hilflose Mädchen und Jungen. Jedes fünfte Kind im Alter zwischen sechs und elf Jahren sieht sich bereits lebenslang auf der Verliererstraße. Dieser Umstand ist genauso erschreckend wie die Tatsache, dass die Bundesregierung erst auf Druck des Bundesverfassungsgerichts reagiert und Kinder aus Hartz-IV-Familien stärker fördern will, stärker fördern muss. Mit Verlaub: Das wird auch höchste Zeit.
Zum einen gilt es, die hierzulande nach wie vor hohe Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft zu verringern, andererseits kann es sich der Wirtschaftsriese Deutschland nicht leisten, mögliche Fachkräfte früh durch eine ungenügende Qualifizierung zu verlieren. Und genau deshalb schlägt Ministerin von der Leyen den richtigen Weg ein, wenn sie zusätzliche Hilfen zweckgebunden in Bildung und soziale Kontakte investieren will. Denn neben Liebe und Schutz brauchen Kinder bei ihrer Entwicklung zu einem selbstbewussten Erwachsenen auch Anerkennung von Freunden und Erfolgserlebnisse in der Schule. Dafür sollte finanziell nicht nur gekleckert, sondern geklotzt werden.
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