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Neue OZ: Kommentar zu Kirchen
Jepsen
Rücktritt

Osnabrück (ots)

Der einzige Weg

Es ist der dritte Bischofs-Rücktritt binnen weniger Monate. Nach dem umstrittenen Katholiken Mixa (Lügen- und Gewaltvorwürfe) und der evangelischen Ratsvorsitzenden Käßmann (betrunken über "Rot" gefahren) entschied sich nun die agile und angenehm weltoffene nordelbische Bischöfin Jepsen dazu.

Der Druck war zu groß geworden, seit die Frage im Raum stand, warum ein Pfarrer unmittelbar nach Missbrauchsaussagen zunächst versetzt und dann in Ruhestand geschickt worden ist, ohne dass die Bischöfin davon aber Details erfahren haben will. Spätestens dieser Fall zeigt, dass es vorschnell war, das Thema auf die katholische Kirche zu verengen. Die Protestanten haben dasselbe Problem. Beide Kirchen verlieren mit jedem Rücktritt auch ein Stück Glaubwürdigkeit.

Das Paradoxe ist: Um diese ansatzweise zu halten, ist Aufklärung inklusive solcher Konsequenzen der einzige Weg. Um Vertrauen wieder aufzubauen, ist noch weit mehr nötig. Es muss zu einer Erneuerung kommen, die auch nach einem anderen, bescheideneren Selbstverständnis und einer neuen Definition des Verhältnisses von Kirche und Staat verlangt. Dies muss mit dem gebotenen Respekt gegenüber der Religion geschehen, aber auch auf der Basis, dass sich eine moralische Sonderrolle wegen der Vorfälle selbst und des früheren Umgangs damit nicht mehr von selbst versteht.

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