Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt
Kurzarbeit
Fuchs
Osnabrück (ots)
Streng kontrollieren
Keine Frage, das Kurzarbeitergeld ist ein Erfolgsmodell. Etwa 300 000 Vollzeitstellen konnten damit in der Krise gerettet werden. Im vergangenen Jahr profitierten davon zeitweise bis zu 1,44 Millionen Beschäftigte und ihre Arbeitgeber. Doch jetzt verkündet ein Unternehmen nach dem anderen: Die Auftragsbücher füllen sich. Die Zeit der massenhaften Kurzarbeit geht klar erkennbar zu Ende. Es ist deshalb richtig, wenn Unionsfraktionsvize Michael Fuchs dazu auffordert, die unlängst beschlossenen Erleichterungen zu überprüfen.
Fuchs stellt wohlgemerkt nicht die vollständige Kurzarbeiterregelung infrage, sondern die zeitliche Ausweitung eines ganz besonderen Anreizes. Danach übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die Sozialbeiträge ab dem siebten Monat in voller Höhe; in den ersten sechs Monaten trägt sie bereits die Hälfte dieser Kosten.
Angesichts der sich täglich mehrenden Erfolgsmeldungen aus der Wirtschaft ist es nun angebracht, die Hilfen wieder auf niedrigeres Maß zurückzuführen. Als Brücke der Beschäftigung wird die Kurzarbeit auch künftig von Bedeutung sein. Doch muss der Zugang zur Brücke stets streng kontrolliert werden, damit sie nicht wegen Überlastung zusammenbricht.
Immerhin fehlt der Bundesagentur das Geld an allen Ecken und Enden. Bis zu neun Milliarden Euro Defizit werden in diesem Jahr erwartet. Sparsamkeit und Disziplin bleiben damit weiterhin oberstes Gebot.
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