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Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik

Osnabrück (ots)

Geld regiert Spielpläne

Das Publikum ist besser als sein Ruf, die neue Musik beliebter als gemeinhin angenommen. Den Beweis lieferten die Salzburger Festspiele letztes Jahr mit Luigi Nonos "Al gran sole" und dieses Jahr mit Wolfgang Rihms "Dionysos": Mustergültige Aufführungen, die begeistert aufgenommen wurden. Jürgen Flimm kann sich deshalb nicht auf die Position zurückziehen, Neue Musik sei ohne öffentliche Finanzierung nicht realisierbar.

Gleichwohl werden sich Festspiele verändern, wenn das Geld vom Staat ausbleibt: Die Gefahr besteht schon, dass Sponsoren und Mäzene ihre Unterstützung an bestimmte Bedingungen knüpfen und so dem Programm ihren Geschmacksstempel aufdrücken.

Das machen allerdings auch Intendanten: Setzt Alexander Pereira seinen Zürcher Kurs fort, wird die Neue Musik eine relativ geringe Rolle spielen: Denn als Hausherr der Zürcher Oper pflegt er das barocke, klassische, romantische Repertoire. Zeitgenössisches taucht hingegen kaum auf. Und am Geld liegt's da nicht.

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