Neue OZ: Kommentar zu Morgenland Festival
Osnabrück (ots)
Weniger Politik
Das Morgenland Festival ist zur Erfolgsmarke geworden. Volle Säle, euphorisches Publikum und begeisterte Musiker zeugen von der Festivalgemeinde, die in Osnabrück herangewachsen ist: Neben dem kulturellen ist das Festival auch zum gesellschaftlich relevanten Phänomen geworden. Dabei hat Festivalchef Michael Dreyer im Verlauf der sechsjährigen "Morgenland"-Geschichte das Gewicht verlagert: Nach den politisch hochbrisanten Festivals, in denen der Austausch mit dem Iran im Mittelpunkt stand, konzentriert er sich nun mehr auf die Kunst und will in erster Linie Interesse wecken für die Kultur des Orients.
Unpolitisch ist das Festival deswegen noch lange nicht: Wer muslimische Minderheiten aus China einlädt, begibt sich auf glattes Parkett. So scheinen manche Medienvertreter mehr an politischen Äußerungen uigurischer Musiker interessiert zu sein als an der Musik selbst. Dabei ist der musikalische Dialog zwischen Ost und West ebenfalls hochbrisant - und nachhaltiger als der politische.
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