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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse
Kriminalität
Medien

Osnabrück (ots)

Peinlich

Geschmackloser geht es kaum. Oliver Pochers peinlicher Kachelmann-Auftritt vor dem Mannheimer Landgericht spiegelt den Niveauverfall in einem Teil der Medien wider. Ein Komiker hat zwar Narrenfreiheit, aber müssen Narren und Freiheit fern jeder Moral sein? Solch ein Zirkus ödet an. Der TV-Wetteransager Kachelmann steht nicht wegen einer Kleinigkeit vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, eine Frau brutal vergewaltigt zu haben. Mindeststrafe: fünf Jahre Gefängnis. Was daran lustig sein soll, bleibt Pochers Geheimnis. Die makabere Selbstinszenierung dient allein der Selbstvermarktung. Frei nach der Devise: Je dümmer und blöder, desto höher Einschaltquote und Salär.

Der Pocher-Auftritt ist somit der vorläufige Höhepunkt der seit Monaten laufenden medialen Kachelmann-Festspiele. In vielen TV-Talkshows wird über den Fall palavert. C-Promis, Moderatoren und Feministinnen spielen mit Betroffenheitsgesichtern fröhlich Gericht. Zudem versteht es Kachelmanns Verteidigung, die Öffentlichkeit geschickt zu nutzen, um den Angeklagten als Opfer einer Hexenjagd darzustellen. Das Gericht muss diesen Rummel bei der Wahrheitsfindung völlig ausblenden - das wird nicht leicht.

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