Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu USA
Justiz
Hinrichtung

Osnabrück (ots)

Im Bunde der Henker

Alle Proteste und Appelle, diese Hinrichtung noch zu verzögern oder zu verhindern, blieben ohne Wirkung: Teresa Lewis erhielt die tödliche Giftspritze. Dass der US-Bundesstaat Virginia erst nach hundert Jahren wieder das Todesurteil an einer Frau vollstreckte, hat dabei nur statistischen Wert. Exekutionen - ganz gleich, ob durch Strang, Elektrostuhl oder Spritze - sind ein barbarischer Akt, der weltweit geächtet gehört.

Auch wenn die Beweislast eindeutig gegen Lewis sprach, sie den heimtückischen Mord an Stiefsohn und Ehemann aus Habgier in Auftrag gab, um die Lebensversicherung zu kassieren, so rechtfertigt dies nicht die Todesstrafe. Die durchaus verständliche emotionale Entrüstung über die Tat und das Verlangen nach einer harten Sanktion dürfen nicht über Moral und Menschlichkeit triumphieren.

Umstritten war das Todesurteil zudem, weil der Intelligenzquotient der Verurteilten knapp über dem Wert lag, der eine Hinrichtung ausschließt. Allein schon deshalb hätte Virginias Gouverneur Bob McDonnell von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch machen müssen: Der Tod der geistig zurückgebliebenen Frau ist völkerrechtlich grenzwertig.

Die scharfe Kritik von Menschenrechtlern gilt daher zu Recht auch US-Präsident Barack Obama, der in diesem Fall qua Amt unbeteiligt blieb. Als Friedensnobelpreisträger jedoch fehlt sein Engagement für die Abschaffung der Todesstrafe. So bleiben die USA mit China, dem Iran, dem Irak und Saudi-Arabien im Bunde der Henker.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bahn

    Osnabrück (ots) - Kosmetik am Problemkonzern Wenn das Kind erst mal im Brunnen gelandet ist, bedarf es enormer Kraft, um es da wieder herauszuholen. So in etwa - also wie jemand, der sich in hoffnungsloser Lage wähnt, sich damit aber nicht abfinden will - gebärdet sich die Bahn. Sie gibt Hunderte Millionen von Euro für eine sogenannte Qualitätsoffensive aus, um ihren ramponierten Ruf wiederherzustellen. Das dürfte ...

  • 23.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Verkehr

    Osnabrück (ots) - Spur der Elefanten Die obersten deutschen Verwaltungsrichter haben eine sehr vernünftige Entscheidung getroffen. Sie wiesen die Klagen eines Spediteurs gegen Lkw-Überholverbote ab. Der Unternehmer pochte darauf, dass eine konkrete örtliche Gefahr nicht nachgewiesen sei. Es ist zu begrüßen, dass das Leipziger Gericht standgehalten hat. Zu Recht wird nicht auf Unfälle mit Toten und Verletzten ...

  • 23.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu UNO Generaldebatte

    Osnabrück (ots) - Heilsamer Druck Barack Obama hat ein ehrgeiziges Ziel vorgegeben, indem er von einem eigenen Palästinenser-Staat schon im kommenden Jahr spricht. An derartigen Visionen hat es nicht gefehlt bei den Nahost-Gesprächen der vergangenen Jahre - und dann folgten doch wieder Rückschläge, steckten die Verhandlungen erneut in der Sackgasse. Trotzdem ist es richtig, dass der US-Präsident nicht in Resignation ...