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Neue OZ: Kommentar zu Finanznot in der Kulturszene

Osnabrück (ots)

Fatales Signal

Zugegeben: Nach Hamburg fahren wir eher, um das Thalia zu besuchen als das Altonaer Museum. Und in Berlin lockt uns nicht die kleine Oper in Neukölln, sondern die große Staatsoper. Überregional gesehen, sind wir alle Motten, die ums strahlende Licht der kulturellen Leuchttürme kreisen.

Doch auch im Schatten der Leuchttürme funkelt es, und Städte wie Berlin oder München und zumal die kleinen Zentren dieser Republik wären um einiges ärmer, würden diese kleinen Lichter ausgehen. Die Kulturpolitiker und -dezernenten werden ja auch nicht müde, die Vielfalt und Lebendigkeit der Szene zu beschwören und zu loben. Eine Szene, die sich dann gerne selbst verwalten, selbst organisieren und vor allem: selbst finanzieren darf.

Die Bürger einer Stadt oder eines Stadtteils identifizieren sich aber oft mehr mit ihrem kleinen Heimatmuseum, mit ihrem Laientheater. Diese Institutionen sollen knapsen, damit die Großen noch heller strahlen können? Hier wird ein fatales Signal gesetzt.

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