Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Studie
Pisa
Osnabrück (ots)
Das reicht noch nicht
Deutschland hat sich vom Schock der ersten PISA-Studie erholt. Doch geben die besseren Ergebnisse im neuen Leistungsvergleich noch keinen Anlass zur Zufriedenheit. Vor allem die hierzulande für den Schulerfolg weiterhin extrem ausgeprägte Abhängigkeit von der sozialen Herkunft ist betrüblich. Zeigt sie doch, dass die Pennäler-Karriere immer noch in zu hohem Maß an das Elternhaus und dessen finanzielle Ausstattung gebunden ist. Die vor zehn Jahren aufgeschreckten Eltern haben das Geschäft mit Nachhilfe längst zu einem Milliardenmarkt aufgepumpt. Und selbst für die Kleinsten wird in gut zwei Wochen wieder massenhaft Lernspielzeug unter dem Weihnachtsbaum liegen. Wer will sich schon allein auf die Schule verlassen?
Die Finnen zum Beispiel. Die Skandinavier gehören seit jeher zu den PISA-Spitzenreitern - unter anderem, weil bei ihnen der Beruf des Lehrers die hohe Anerkennung mit entsprechender Entlohnung genießt, die er ob seiner Bedeutung für die Gesellschaft auch verdient. Ein Fakt, den auch die PISA-Forscher lobend unterstrichen haben. Es wird also dringend Zeit, dass die Pädagogen auch bei uns diesen Stellenwert zurückgewinnen. Dazu kann jeder einzelne Lehrer selbst mit engagierter und verantwortungsvoller Arbeit beitragen. Insbesondere aber muss die Politik an Schulen ein Umfeld schaffen, das mehr Chancengerechtigkeit zulässt. Damit kann sie gar nicht früh genug anfangen.
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