Neue OZ: Kommentar zu Umwelt
Klima
Cancún
Osnabrück (ots)
Viel Zeit bleibt nicht
Immerhin: Der Scherbenhaufen nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen ist zusammengekehrt. Die Konferenz im mexikanischen Cancún lässt hoffen, dass sich die Staaten der Welt für die gemeinsame Sache Klimaschutz doch noch zusammenraufen. Alles andere wäre verantwortungslos.
Denn auch wenn Klimaskeptiker es nicht wahrhaben wollen und einer Erderwärmung um vier Grad sogar etwas Positives abgewinnen: Der Planet heizt sich derart auf, dass in weiten Teilen der Erde eines Tages Menschen nicht mehr leben können. Riesige Flüchtlingsströme wären die Folge. Wie das zu bewerkstelligen wäre, wissen auch die Vier-Grad-Fetischisten nicht.
Obwohl konkrete und vor allem nationale Ziele für die Minderung von Treibhausgasen im Abschlussdokument von Cancún nicht auftauchen, machen zwei Entscheidungen Mut: Erstens besteht die Chance, dass es nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 doch noch zu einer zweiten Verpflichtungsperiode kommt. Zweitens könnte der Grüne Klimafonds helfen, die Infrastruktur-Investitionen in den Megastädten der Welt zu lenken.
Ob Mexiko-City, Caracas, Lagos, Delhi oder Peking: Genau dort wird sich entscheiden, welchen Kurs die Klimapolitik nimmt. Der Geist von Cancún lebt nur dann fort, wenn vor allem die Riesenstädte rechtzeitig den Klimaschalter umlegen und beim Bau von Straßen, Wohnungen und Elektrizitätsnetzen auf Effizienz statt Ressourcenverschwendung setzen. Viel Zeit bleibt nicht.
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