Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Frankreich
Literatur

Osnabrück (ots)

Zwischen Kunst und Moral

Dürfen Kunst und Moral gegeneinander verrechnet werden? Die Kontroverse um den ebenso viel gelesenen wie verhassten Autor Céline berührt genau diesen neuralgischen Punkt. Das Urteil über den Menschen Céline fällt eindeutig aus. Was für ein Scheusal! Seine Bücher können dennoch als Sprachkunstwerke faszinieren. Wer Künstler erst auf Moral und Anstand testet, bevor er ihre Werke gutheißt, wird die Kulturgeschichte entrümpeln müssen. Was halten wir dann vom Mörder Caravaggio, vom Antisemiten Wagner, vom Großwildjäger Hemingway? Künstlerische Werke haben gut gemacht zu sein. Gut gemeint - das allein ist stets nur die zweite Wahl.

Dass der moralische Druck in Sachen Céline nun geradezu übermächtig ist, muss sicher akzeptiert werden. Gerade ein staatliches Gedenken für diesen Hetzer und Polemiker ist nur schwer vorstellbar. Allerdings macht es sich das offizielle Frankreich damit auch einfach. Antisemitismus und Kollaboration werden ignoriert. Dabei gehören auch sie leider zur französischen Geschichte

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 28.01.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Japan / Rating / Regierung

    Osnabrück (ots) - Es geht nur noch um Platz zwei Das Licht der japanischen Wirtschaft strahlte lange hell. Vor den Schattenseiten hat die Regierung in Tokio die Augen verschlossen. Will sie das Vertrauen der Anleger wiedergewinnen, muss sie beweisen, dass Haushaltsdisziplin und Sparwille keine Lippenbekenntnisse sind. Die Ratingagentur S&P vertraut noch nicht auf das Konzept der Regierung und stuft Japan ...

  • 27.01.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ägypten / Proteste

    Osnabrück (ots) - Große Hoffnung auf Baradei Es ist bemerkenswert, wie schnell und deutlich sich US-Regierung und Europäische Union auf die Seite der Demonstranten in Tunesien und Ägypten stellen. Schließlich wurden in den vergangenen Jahrzehnten alle Herrscher im arabischen Raum, die die Islamisten in Schach halten konnten, mit Dollar-Milliarden und Wirtschaftsdeals belohnt. So konnten es sich die Potentaten bequem ...

  • 27.01.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Geschichte / Holocaust / Gedenktag / Wulff

    Osnabrück (ots) - Generationswechsel Obwohl an den Holocaust seit Jahren am 27. Januar erinnert wird, gab es gestern nicht routineartige Pflichtübungen, sondern gleich mehrere Premieren: Erstmals hat im Bundestag ein Vertreter der Sinti und Roma gesprochen. Und in Auschwitz hat erstmals ein Bundespräsident am Gedenktag eine Rede gehalten. Christian Wulffs Vorgänger hatten es vorgezogen zu schweigen. Wulff, 51 Jahre ...