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Neue OZ: Kommentar zu Schulabbrecher

Osnabrück (ots)

Auf Luxus verzichten

Jeder Schulabbrecher ist zweifellos einer zu viel. Wer ohne ein Mindestmaß an Bildung die Kindheit hinter sich lässt, dem droht als Erwachsener ein tristes Leben in Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Und er bürdet der Gesellschaft Kosten für Nachqualifizierung und soziale Unterstützung auf. Tragisch dabei: Die als Versager abgestempelten Jugendlichen sind oft Opfer ihrer persönlichen Umwelt.

Maßnahmen, die dieser Entwicklung entgegenwirken, haben in Deutschland Fahrt aufgenommen: frühkindliche Bildung, zusätzliche Plätze in Kitas und Kindergärten, mehr Ganztagsangebote in Schulen. Die Ansätze sind gut, müssen aber ausgebaut werden, um den Bildungserwerb von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Denn das Ziel der EU, die Schulabbrecherquote unter zehn Prozent zu senken, darf für Europas größte Wirtschaftsmacht nur eine Etappe sein. Wegen des Fachkräftemangels wäre und ist es purer Luxus, jeden zehnten Jugendlichen ohne Abschluss aus der Schule zu entlassen.

Dass die EU-Hürde noch gerissen wird, liegt an der hohen Abbrecherquote unter Zuwandererkindern - sie ist fast doppelt so hoch wie bei deutschen Schülern. Um das zu ändern, sind nicht nur Sprachkurse und eine bessere Ausbildung von Erziehern und Lehrern nötig. Sondern vor allem auch Überzeugungsarbeit in den Zuwandererfamilien, denn wie Integration beginnt Bildung im eigenen Wohnzimmer.

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