Neue OZ: Kommentar zu Konferenzen
Sicherheit
Osnabrück (ots)
Welt im Wandel
Die Weltordnung wird künftig nicht mehr so sein wie zuvor - egal, wie der Kampf um die Macht in Ägypten ausgeht. Die revolutionären Eruptionen in der arabischen Welt, die Rufe der Menschen nach Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung lassen derzeit alle Sicherheits- und Stabilitätskonzepte des Westens für den Nahen Osten wie Kartenhäuser zusammenfallen.
Insofern sind die rasanten Veränderungen vergleichbar mit dem Ende des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa vor zwei Jahrzehnten. Das ist aber auch alles. Denn abgesehen davon, dass sich der arabische Raum in Kultur, Religion und Geschichte komplett von der Welt zwischen Sofia und Riga unterscheidet, gibt es weitere Differenzen.
Nach 1989 löste sich ein Feindbild auf, die neuen Staaten strebten Demokratie nach westlichem Vorbild an. In Kairo und anderswo wollen sich die jungen Menschen aber gerade vom Westen, der die Diktatoren stets gestützt hat, emanzipieren. Die Gefahr des Extremismus ist dadurch nicht gebannt - im Gegenteil.
Den Muslimen zwischen Rabat und Sanaa ist aber zuzutrauen, dass sie einen zwar islamischen, aber gemäßigten Weg - siehe Türkei - finden können. Der Westen, vor allem Washington, muss das anerkennen. Genauso wie die Tatsache, dass der Islam per se kein Schreckgespenst ist.
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